Bevölkerungsschutz & Katastrophenhilfe
Deutschland ist eines der sichersten Länder der Welt. Dennoch erleben wir, dass auch in Deutschland Krisen unsere gewohnten alltäglichen Abläufe stören. Extreme Wetterereignisse nehmen zu. Durch Cyberattacken, Desinformation oder Sabotage finden Angriffe auf Infrastrukturen, Meinungsbildung und Zusammenhalt statt. Selbst ein Krieg scheint nicht mehr so ausgeschlossen zu sein wie noch vor einigen Jahren. Wenn etwas passiert, ist es besser, vorbereitet und informiert zu sein.
Wir unterstützen Sie dabei und zeigen Ihnen, wie Sie Extremsituationen möglichst sicher meistern.
Neuer Ratgeber zur Notfallvorsorge
Der neue Ratgeber Vorsorgen für Krisen und Katastrophen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, fasst Vorbereitungs- und Handlungsempfehlungen für verschiedene Notsituationen zusammen. Checklisten unterstützen Sie bei der Umsetzung.
Den Ratgeber können Sie hier bestellen oder unter nachfolgendem Link herunterladen:
Blackout
Ein Blackout ist ein langanhaltender und flächendeckender Stromausfall, der zu weitreichenden Ausfällen der Infrastruktur in einer Region über einen Zeitraum von mehr als 24 Stunden führt. In dieser Notfallsituation fallen unter anderem Licht, Heizung, elektrische Geräte, Wasser- und Ab-wasserentsorgung, Mobilfunknetze, Tankstellen, Geldautomaten/Kassensysteme aus. Ein Stromausfall kann viele Ursachen haben. Stromleitungen können zum Beispiel bei einem Unfall, durch Fehler bei Bauarbeiten aber auch bei starken Stürmen, Hochwasser, starken Schneefällen oder Lawinen zu Schaden kommen. Es kann auch vorkommen, dass die Stromversorgung absichtlich gestört wird, durch Sabotage oder Cyberangriffe auf die IT-Systeme von Stromversorgern. In der Regel werden Stromausfälle in wenigen Stunden behoben. Aber es kann in Notsituationen mit großflächigen Schäden durchaus auch einmal Tage dauern, bis der Strom wieder verfügbar ist. Erklärfilm des BBK „Für alle Fälle vorbereitet"
Wie Sie sich auf einen Blackout vorbereiten können, erfahren Sie ebenfalls in der oben genannten Broschüre des BBK sowie im nachfolgenden YouTube-Erklärfilm des BBK.
Wie erhalte ich Hilfe, wenn die Notrufnummern 110 und 112 nicht mehr erreichbar sind?
Bei einem Stromausfall, dessen Ursache auf eine Störung im Stromnetz zurückzuführen ist, das ein größeres Gebiet umfasst, fallen aufgrund der modernen Kommunikationstechnik (Voice over IP) die Telefonfestnetzverbindungen sofort aus. Auch die Mobilnetzverbindungen funktionieren nicht mehr zuverlässig, da es zum einen zur Überlastung des Mobilnetzes kommt und zum anderen das Mobilnetz an den überwiegenden Stellen nur batteriegepuffert ist und nicht über eine Notstromversorgung verfügt.
Im Notfall ist kein Absetzen eines Notrufes über die 112 beziehungsweise 110 mehr möglich. In diesem Fall greift das Kat-Leuchtturmkonzept der Stadt Bopfingen. Hier werden die örtlichen Feuerwehrhäuser mit Personal besetzt, welche Notrufe annehmen und per Funk an die Leitstelle weiterleiten können, so dass trotz dem Ausfall der Notrufnummern eine schnelle Hilfe ermöglicht wird.
Kat-Leuchtturmkonzept der Stadt Bopfingen
Wo erhalte ich weitere Hilfe?
Zur Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger soll in länger anhaltenden Notfällen in unserer Stadt ein Notfalltreffpunkt (NTP) eingerichtet werden, an den sich die Menschen bei entsprechenden Störungen der Stromversorgung oder anderen Notfällen hinwenden können und Hilfe sowie Auskunft erhalten.
Im Falle eines länger andauernden Stromausfalls befinden sich viele Menschen in derselben Notsituation. Sie suchen nach Informationen und Hilfe oder wollen anderen Menschen helfen.
Der Notfalltreffpunkt soll primär bei einem großflächigen, länger andauernden Stromausfall an zentraler Stelle einer Gemeinde errichtet werden und der Bevölkerung Informationen, Kommunikationsmöglichkeiten sowie eine gewisse Notversorgung bieten. Der Notfalltreffpunkt wird im Ereignisfall durch die Gemeinde eingerichtet und mit Unterstützung ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer sowie mit dem Personal des Rathauses betrieben.
Notfalltreffpunkt der Stadt Bopfingen
Wie werde ich gewarnt?
Eine Warnung vor Gefahren hilft, Menschen zu schützen. Sie bietet wichtige Informationen und erste Empfehlungen, wie Betroffene bei einem plötzlich eintretenden Ereignis bestmöglich reagieren können. Realisiert werden Warnungen in Deutschland durch den Warnmix – und damit über möglichst viele Wege. Diese Warnkanäle werden in Deutschland eingesetzt:
- Sirenen
Für die Gemarkung Bopfingen werden „mobile Sirenen“ eingesetzt. Diese werden auf Fahrzeuge der Feuerwehr montiert und in den entsprechenden Stadtteilen / Teilorten eingesetzt. Diese „mobilen Sirenen“ können auch für Durchsagen genutzt werden! - Radio / Fernsehen
Sowohl analog wie auch digital. Die jeweiligen Sendungen werden unterbrochen und die Warnungen und Verhaltensregeln durchgesagt! - Online
Aktuelle Warnungen können über „warnung/bund.de“ eingesehen werden Warnmeldungen können als RSS-Feed abonniert werden Push-Nachrichten können bei den Warn-Apps für einzelne Orte abonniert werden - Digitale Stadtinfotafeln
Nur in größeren Städten, in Bopfingen gibt es keine digitalen Infotafeln - Fahrgastinfosysteme
Verschiedene Verkehrsanbieter zeigen Warnmeldungen in ihren Verkehrsinformationssystemen an - Warn-Apps
Zwischenzeitlich gibt es diverse Notall-Informations- und Nachrichten-Apps. Der Bund betreibt die Warnapp NINA, hier werden die wichtigsten Warnmeldungen des Bevölkerungsschutzes für unterschiedlichste Gefahrenlagen angezeigt. Weitere Apps: KATWARN / BIWAPP - Cell-Broadcast
Warnung direkt aufs Handy oder Smartphone. Cell-Broadcast ist ein Mobilfunkdienst, mit dem Warnungen direkt auf das Handy oder Smartphone geschickt werden können. Mit keinem anderen Warnkanal können so viele Menschen direkt erreicht werden. Nicht alle Handys und Smartphones können Cell-Broadcast-Nachrichten empfangen. Nur Geräte mit dem Betriebssystem für Android ab Version 11 oder IOS ab Version 16.1 sind empfangsfähig. Über Cell-Broadcast kann nur eine Textlänge von 500 Zeichen empfangen werden, daher wird empfohlen sich weitere Informationen über die Warn-App NINA zu holen.
Wo kommen die Warnungen her – wer kann die Warnungen auslösen?
Warnmeldungen sollen auf möglichst vielen Wegen verbreitet werden, um einen möglichst großen Teil der Bevölkerung zu erreichen. Auch im Hinblick darauf wurden Technik und Verfahren stetig weiterentwickelt, um den strategischen Anforderungen an ein modernes Warnsystem gerecht zu werden.
Heute verfügt der Bund mit dem Modularen Warnsystem (kurz: MoWaS) über ein leistungsfähiges und hochverfügbares Warn- und Kommunikationssystem.
Ziel von MoWaS ist es, mit einem Tastendruck alle Warnmittel und Warnmultiplikatoren des eigenen Zuständigkeitsbereiches auszulösen und Warnungen auf allen verfügbaren Kanälen zu versenden.
Die Lagezentren von Bund und Ländern, sowie die angeschlossenen Leitstellen können eine Warnung auslösen. Somit kann die Bevölkerung auch bei örtlich begrenzten Gefahren, wie zum Beispiel eine starke Rauchentwicklung bei Großbränden oder Hochwasser und Naturgefahren, gewarnt werden.